Grenzenlos lebenswert

Seniorenheim St. Johannis-Spital-Stift soll zur Seniorenwohnanlage für „Betreutes Wohnen“ umgebaut werden

13.10.2020 - Generalsanierung soll im Spätsommer 2021 starten; vollständige Schließung der Einrichtung im ersten Halbjahr erforderlich

Bildquelle: Plus3architekten
St. Johannis-Spital Passau

Die Pläne für die Zukunft des städtischen Seniorenheims St. Johann werden nun konkret. Die Prüfung der vorliegenden Planungsvarianten wurde abgeschlossen, so dass nun in die Umsetzung eingestiegen werden kann. Geplant ist, das derzeitige Seniorenheim der St. Johannis-Spital-Stift Passau Stiftung in eine Seniorenwohnanlage für Rüstige wie auch Bewohner mit niedrigen Pflegegraden mit attraktiven Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten umzuwandeln. Die Sanierungsarbeiten sollen im Spätsommer 2021 starten. Damit verbunden ist eine vollständige Schließung der Einrichtung im ersten Halbjahr.

Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Wir nutzen die ohnehin notwendige Sanierungsmaßnahme in St. Johann für eine Neukonzeption unserer beiden Seniorenheime im Innenstadtbereich. Dadurch können wir auf die geänderten Bedürfnisse der älteren Generation künftig noch besser eingehen und differenzierte und passende Wohn- und Betreuungsformen anbieten. Dass wir mit der Ausführung vor einer Mammutaufgabe stehen und dass damit große Beeinträchtigungen für die Bewohnerinnen und Bewohner verbunden sind, ist unumstritten. Deshalb werden wir auch allen Betroffenen eine vollumfängliche Unterstützung in diesem Prozess anbieten. Ich bin zuversichtlich, dass die gemeinsamen Bemühungen zu einer geordneten Umsetzung führen werden.“

Die präferierte Planungsvariante umfasst die Generalsanierung des Gebäudeteils am Rindermarkt. Der Gebäudeteil auf Seiten der Donaulände soll abgebrochen und neu gebaut werden. Die Tiefgarage und die Räume unter dem Stiftsgarten werden belassen und ebenfalls saniert. Untersuchungen der vorhandenen Bausubstanz im Seniorenheim St. Johann haben ergeben, dass in den kommenden Jahren mehrere bauliche Maßnahmen erforderlich wären, die ohnehin im Rahmen einer Generalsanierung zusammengefasst werden müssten.

Insgesamt entstehen 46 Wohnungen mit einer vermietbaren Wohnfläche von 2.541 m². Davon sind 24 Wohnungen für Singles/Alleinstehende und 22 Wohnungen für Paare/2 Bewohner
vorgesehen. Die Maximalbelegung liegt dann bei 68 Personen. Alle Wohnungen werden behindertengerecht geplant. 26 Wohneinheiten werden zudem rollstuhltauglich konstruiert. Im Erdgeschoss ist ein Gemeinschaftsraum mit Küche angedacht.
In den zwei Untergeschossen an der Donaulände entstehen insgesamt 52 Pkw-Stellplätze.

Der Abbruch des Gebäudes an der Donaulände sowie die Entkernung am Rindermarkt soll in der 2. Jahreshälfte 2021 stattfinden. Die Rohbauarbeiten für den Neubau starten im Frühjahr 2022 und werden 7-8 Monate dauern. Die anschließenden Ausbauarbeiten werden ca. 2 Jahre in Anspruch nehmen, so dass mit einer Fertigstellung der Einrichtung im Spätherbst/Winter 2024 zu rechnen ist. Die Kosten werden rd. 15,5 Mio. Euro betragen.

Da die lärm- und schmutzintensiven Arbeiten nicht während des regulären Heimbetriebes durchgeführt werden können, muss die Einrichtung im ersten Halbjahr 2021 vollständig geschlossen werden. Die Verwaltung erarbeitet aktuell für alle derzeit 53 Bewohner in enger Abstimmung mit allen betroffenen Personen eine passende und annehmbare Alternative im Rahmen von Bewohnerkonzepten. Einem Teil der pflegebedürftigen Bewohner kann eine Unterbringung im Seniorenheim der Bürgerlichen Heiliggeist Stiftung angeboten werden. Darüber hinaus werden weitere Möglichkeiten mit anderen Heimen im Stadtgebiet Passau ermittelt. Die Umzüge selbst werden schrittweise ab Februar 2021 erfolgen und sich voraussichtlich über mehrere Wochen erstrecken. Auf Wunsch wird eine vollumfängliche Unterstützung beim praktischen Umzug oder auch bei notwendigen Formalitäten gegeben.

Im Jahr 2014 erfolgte eine grundsätzliche Neubewertung der Situation der beiden Seniorenheime mit dem Ziel, ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept und die sich daraus ergebende Sanierungserfordernis, zunächst nur für das Heim St. Johannis Spital – neu zu entwickeln. Die entsprechende Arbeitsgruppe hat im August 2015 ihre Arbeit aufgenommen. Eine Standort-, Wettbewerbs- und Potentialanalyse hat ergeben, dass die Umwandlung des Seniorenheimes der St. Johannis-Spital-Stiftung in eine Seniorenwohnanlage für den Eigenbetrieb Seniorenstift Stadt Passau die sehr gute Chance bieten würde, Bewohner mit hohen Pflegegraden im Seniorenheim Heiliggeist zusammenzuziehen und damit PSG 2-kompatibel (Pflegestärkungsgesetz) zu werden sowie den anderen Bewohnern attraktive Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten in einer sanierten Seniorenwohnanlage der St. Johannis-Spital-Stiftung anzubieten.

Ende 2017 hat der Passauer Stadtrat beschlossen, dass das Seniorenheim der St. Johannis-Spital-Stift Passau Stiftung in eine Seniorenwohnanlage für Rüstige wie auch Bewohner mit niedrigen Pflegegraden mit attraktiven Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten umgewandelt werden soll, um eine entsprechende Wirtschaftlichkeit und Konkurrenzfähigkeit der beiden stiftungseigenen Heime auch künftig zu erfüllen. Nachdem vier mögliche Varianten vorgeschlagen wurden, erhielt die Verwaltung den Auftrag, die nun vorliegende Planungsvariante unter Einbeziehung des Bayerischen Landesamts für Denkmalschutz und dem Gestaltungsrat der Stadt Passau näher zu untersuchen und für den Stadtrat aufzubereiten.

Die zuständigen Ausschüsse wurden bereits mit der Thematik befasst. Eine endgültige Beschlussfassung durch das Stadtratsplenum wird noch erfolgen.

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