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Stadt analysiert Verkehrssituation in der Innstadt

07.02.2018 - Bericht im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr am 06.02.2018

Innstadt und Mariahilf

Bereits seit vielen Jahren ist der Verkehr in der Passauer Innstadt ein großes Thema, das die Verwaltung der Stadt Passau intensiv beschäftigt. Aktuell hat das Ordnungsamt eine detaillierte Verkehrszählung in diesem Stadtteil durchgeführt. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr wurde in seiner Sitzung am 06.02.2018 über die Auswertungen informiert.

Das Verkehrsaufkommen wurde am 21.11.2017 im Zeitraum von 7.00-19.00 Uhr gemessen. Dabei wurde auf der Marienbrücke ein Wert von 13.298 Fahrzeugen für beide Fahrtrichtungen ermittelt. Bei der letzten Erhebung im Jahr 2013 wurden im selben Tageszeitraum 12.994 Fahrzeuge in beiden Fahrtrichtungen und damit eine marginal abweichende Zahl festgestellt.

Insgesamt wurden 397 Großfahrzeuge gezählt, wovon 292 dem Zielverkehr und 105 dem Durchfahrtsverkehr zugeteilt werden. Der Vergleich zum Jahr 2013 gestaltet sich wie folgt:

  • Anteil der LKWs bis 7,5 t :
    2017: 190 (133 Zielverkehr und 57 Durchfahrtsverkehr)
    2013: 134 (98 Zielverkehr und 36 Durchfahrtsverkehr)
  • Anteil der LKWs über 7,5 t:
    2017: 82 (59 Zielverkehr und 23 Durchfahrtsverkehr)
    2013: 113 (78 Zielverkehr und 38 Durchfahrtsverkehr)
  • Anteil der Busse:
    2017: 125 (100 Zielverkehr und 25 Durchfahrtsverkehr)
    2013: 99 (64 Zielverkehr und 35 Durchfahrtsverkehr)
Betrachtet man das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen an dieser Messstelle (24 Stunden), kommt man auf 18.000 Fahrzeugen, was ebenfalls dem Mittelwert der letzten 5 Jahre entspricht (+/- 300).

Im Ergebnis dazu kann festgestellt werden, dass sich die Situation seit 2013 nicht wesentlich verändert hat. Auftretende Verkehrsbehinderungen werden in der Regel dadurch verursacht, dass sich Großfahrzeuge an den Engstellen in der Innstadt begegnen bzw. wenn es dabei zu einem Unfall oder zu einer Panne kommt.

Auch die verkehrlichen Bewegungen aufgrund des Tanktourismus wurden erhoben. Die Tankstelle in Achleiten ist von 5.00 – 23.00 Uhr geöffnet. Bei durchschnittlich 100 tankenden Fahrzeugen pro Stunde errechnet sich ein tägliches Verkehrsaufkommen von rund 3.500 Fahrzeugen, was wiederum einem Anteil von 20 % des Gesamtverkehrsaufkommens in der Innstadt entspricht. Messungen von 10.00-18.00 Uhr haben jeweils ergeben, dass 2006 633, 2012 667 und im Jahr 2017 731 Fahrzeuge in diesem Zeitraum die Tankstelle angefahren haben.

Das städtische Ordnungsamt und die Verkehrsplanung haben folgende Vorschläge erarbeitet:

  • Pförtnerampeln (südliches Ende Marienbrücke und Ecke Schmiedgasse/Mariahilfstraße):
    Die Pförtnerampel würde Fahrzeuge über 7,5 t erkennen, erfassen und die Ampel so schalten, dass der Begegnungsverkehr von Großfahrzeugen an der an der Engstelle Marienbrücke/Schmiedgasse vermieden wird. Aufgrund der dadurch entstehenden Wartezeiten während der Rotphasen und Räumzeiten wäre jedoch mit erheblichen Rückstauungen und Zeitverlusten für die Verkehrsteilnehmer zu rechnen. Daher ist von dieser Maßnahme eher abzuraten.
  • Pförtnerampeln (an den Grenzübergängen):
    Mit der Pförtnerampel an den Grenzübergängen könnte die anzunehmende Verkehrszunahme aufgrund der Einführung der Autobahnmaut und aufgrund einer möglichen Verlagerung der Kontrollen auf der A 3 nach Suben reguliert werden.
  • Änderung der Einbahnrichtung Jahnstraße und Lederergasse:
    Würde die Einfahrt in die Einbahnstraße über die Lederergasse erfolgen, könnte dies den Verkehrsfluss am Kirchenplatz verbessern. Als Nachteil für diese Maßnahme wäre jedoch zu werten, dass die Ausfahrt aus der Einbahnstraße über den Umweg Neutorgraben und die Schmiedgasse erfolgen müsste.
  • Ausweitung des LKW-Durchfahrtsverbotes auf Busse
    Dadurch könnten entsprechend der Zählung im November 2017 25 Durchfahrten von Reisebussen vermieden werden. Wobei davon ausgegangen wird, dass in den Sommermonaten die Zahl deutlich höher sein dürfte. Die derzeitige Beschilderung könnte durch ein Verbot für Busse ergänzt werden.
  • Wegfall der Durchfahrtsgenehmigungen für LKW über 7,5 t
    Von den 23 im November 2017 gezählten durchfahrenden LKWs über 7,5 t hatten 10 eine Ausnahmegenehmigung. Das entspricht einem Anteil von rd. 12 % des LKW-Schwerverkehrs am Kirchenplatz. Derzeit wurden lediglich fünf Dauergenehmigungen ausgegeben, wobei vier der Genehmigungsinhaber ihren Betriebssitz in der Stadt Passau haben.
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wurde immer wieder nach Verbesserungsmöglichkeiten für die Verkehrssituation in der Innstadt gesucht. Auch die letzten Untersuchungen zu möglichen Brücken- und Tunnelbauten sind hinreichend bekannt.

Beispielsweise wurde an der Einmündung Neutorgraben/Schmiedgasse eine abknickende Vorfahrt angeordnet, die nach Einschätzung des städtischen Ordnungsamts und der Polizei eine positive, nämlich den Verkehr verlangsamende und zugleich verstetigende Wirkung zur Folge hatte.

Die Stadt Passau hat bereits die Durchfahrt des Schwerlastverkehrs über 7,5 t, mit Ausnahme des Anliegerverkehrs, untersagt. Ausnahmegenehmigungen wurden auf ein Mindestmaß reduziert und nur für Firmen erteilt, deren Ausgangs- und Zielort sich im Stadtgebiet und auf österreichischer Seite innerhalb eines Korridors von maximal 5 km, gerechnet ab dem jeweiligen Grenzübergang, befinden.

 

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