Grenzenlos lebenswert

Rehafachzentrum in Kohlbruck rüstet sich für die Zukunft

21.11.2022 - Oberbürgermeister Jürgen Dupper informiert sich vor Ort

Wollen die Zusammenarbeit zwischen Stadt und RFZ vertiefen: Oberbürgermeister Jürgen Dupper (von links), Brigitte Iding, Cornelia Behringer, Dr. Karl-Josef Weber und Robert Fenzl.
Rehafachzentrum in Kohlbruck rüstet sich für die Zukunft

Das Rehafachzentrum (RFZ) Bad Füssing-Passau der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bayern Süd ist qualitativ gut aufgestellt. Die Einrichtung sieht sich jedoch mit einigen Herausforderungen konfrontiert, weshalb die Verantwortlichen das Gespräch mit Oberbürgermeister Jürgen Dupper suchten.

Eingangs berichtete der Medizinische Direktor Dr. Karl-Josef Weber im Beisein der Kaufmännischen Direktorin Cornelia Behringer und des Pflegedienstleiters Robert Fenzl sowie Brigitte Iding, Mitglied der Geschäftsführung der DRV Bayern Süd, über den Status quo und die Entwicklung der letzten Jahre, vor allem mit Blick auf die Corona-Pandemie. Während 2019 noch eine Auslastung von mehr als 98 Prozent zu verzeichnen war, führten die staatlich verordneten Einschränkungen 2020 zu einem deutlichen Einbruch. Seit 2021 erholen sich die Zahlen zwar, aber nur langsam. Hinzu kommen unter anderem der Fachkräftemangel und steigende Kosten, insbesondere im Energiebereich. Darüber hinaus wirft das sogenannte Trio-Gesetz seine Schatten voraus, das ein neues Zuweisungs- und Finanzierungssystem vorsieht und im Juli 2023 in Kraft treten soll. Einerseits wird dadurch zwar das Selbstbestimmungsrecht der Versicherten und die qualitätsorientierte Klinikauswahl gestärkt, andererseits ist ein verstärkter Verdrängungswettbewerb zwischen den Einrichtungen zu befürchten, der die Schließung vorwiegend kleinerer Kliniken nach sich ziehen könnte.

Die Zielsetzung ist somit klar: Es gilt, die Kliniken noch attraktiver zu machen und sich dem Trend zu ambulanten Reha-Maßnahmen weiter zu öffnen. Aktuell werden in Passau-Kohlbruck 160 stationäre Planbetten und 24 ambulante Behandlungsplätze vorgehalten, die Zahl der Mitarbeitenden liegt bei knapp 140. Das RFZ Bad Füssing-Passau insgesamt ist spezialisiert auf hämatologische und onkologische Erkrankungen, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten sowie orthopädische Krankheitsbilder und als Diabeteszentrum (DDG) anerkannt. Am Standort Passau-Kohlbruck ist man überdies exzellent für die Therapie von Post-Covid-Patientinnen und -Patienten ausgerichtet. Zahlreiche Zertifizierungen, Siegel und Kooperationen zeugen von der Qualität der angebotenen Behandlungen.

Nach einem Rundgang bedankte sich Oberbürgermeister Jürgen Dupper für die interessanten Einblicke und signalisierte vonseiten der Stadt Passau Unterstützung bei der Neupositionierung des Rehafachzentrums.

Hinsichtlich der medizinischen Versorgung ist die Stadt Passau insgesamt gut aufgestellt. Das Klinikum Passau hat aktuell rund 700 Planbetten und behandelt jährlich etwa 37.000 Patienten stationär. Die Einrichtung wurde in den letzten Jahren stetig ausgebaut, aktuell entsteht ein neues Bettenhaus. Ein wichtiges Projekt ist die Realisierung des Medizincampus Niederbayern, der den niederbayerischen Abiturientinnen und Abiturienten die Chance auf eine qualitätsvolle, universitäre und heimatnahe Medizinerausbildung eröffnen soll mit dem Ziel, dass sie anschließend in der Region als Ärztinnen und Ärzte tätig werden. Für die kindermedizinische Versorgung steht die Kinderklinik Dritter Orden zur Verfügung.

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